Kreuzwegstationen
Die Kreuzwegstationen am Michaelsberg gehen auf einen Wunsch des Heustreuer Pfarrers Johann Joseph Bott (1785 - 1808) zurück. Den Grundstock für die Finanzierung legte seine Base Barbara „Bothin“, die mit dem Stadtchirurgen Rosenauer verheiratet war; die Eheleute vermachten dazu 300 Gulden (fl.). Das entspricht einer heutigen Kaufkraft von 8.500 Euro. Hinzu kam ein Legat des Benediktinerpaters Kilian Schneider von St. Stephan zu Würzburg (50 fl.), dessen Freunde noch einmal 10 fl. gaben. (fl steht für Florentiner Goldmünze)
Die Bildnisse fertigten Sebastian und Johann Büttner aus Unterelsbach, Vater und Sohn, für 203 fl. 30 x [= Kreuzer], „wobei sie von den Ortsnachbarn verbrodet wurden.“ Der Stein kam aus den Wermerichshäuser Steinbrüchen, wo sie von den Steinhauern der Firmen Stapf und Wohlfahrts Witwe zugerichtet wurden. „Das Postament vom Calvarienberge, so wie die Kapelle zum h. Grabe wurde an den Mauermeister Christ um 68 f. von der Gemeinde veraccordiert.“ Die Arbeiten begannen am 9. Juni 1827 und waren im Juli 1828 beendet.
Unter dem Kreuz Jesu befand sich ein Totenkopf, von einer Schlange umwunden. Die Kindergartenkinder konnten bei ihren Spaziergängen auf dem Michaelsberg gerade so auf das „Postament“ schauen und sich vor dem Kopf gruseln. Irgendwann ist er verschwunden.
Am Sonntag, 29.6.1997, fegte ein schwerer Sturm über Heustreu und beschädigte auch die Kreuzigungsgruppe, die 12. Station, erheblich und verursachte eine aufwendige Reparatur.
2004 wurde die Grablegungskapelle (14. Station) renoviert und am 3. Oktober (Erntedanksonntag) neu gesegnet.
Erwähnt sollte auch die 7. Station noch werden. Dieser Ort am höchsten Punkt des Kreuzweg-Weges ist ein beliebter und gerne besuchter Treffpunkt (mit Sitzgelegenheit und Lagerfeuerplatz) für einige Heustreuer.