13. Steinbrüche

Steinbrüche

Der Muschelkalk vom Altenberg wurde vor allem zum Haus- und Straßenbau verwandt. Fundamente waren so billig zu erstellen und mit etwas Geschick ließen sich auch grobe Mauersteine fertigen. Für Straßen ließ sich damit eine wasserdurchlässige Rollierschicht herstellen.

Die Steine für den gemeindlichen Straßenbau wurden im „Hand- und Spanndienst“ gebrochen und verarbeitet. Diese Gemeindedienste in Form von Naturalleistungen gehören zu den ältesten und originären Lasten, die von den Gemeinden ihren Bürgern auferlegt werden können.

Hand- und Spanndienste wurden vor allem in kleineren ländlichen Gemeinden eingeführt. Sie bezweckten insbesondere die Unterhaltung öffentlicher Wege und erstreckten sich neben der persönlichen Dienstleistung auch auf geeignete Gespanne und Kraftfahrzeuge. Beim Legen von Wasserleitungen oder beim Fahren und Einebnen von Wegen konnten der Allgemeinheit so erhebliche Kosten gespart werden.

Die Hand- und Spanndienste sind heute wegen der veränderten Gemeindestrukturen und Beschäftigungsverhältnisse der Gemeindeeinwohner nicht mehr üblich. Als Relikt aus anderen Tagen sind sie in der Gemeindeordnung aber heute noch vorgesehen.

Der Steinbruch wurde bis in die 1960er Jahre hin und wieder noch genutzt, aber alles in Handarbeit und das war nicht mehr zeitgemäß. Unterhalb des Steinbruchs wohnte der Sprengmeister Alwin Halbig. Wo heute die Autoverwertung Katzenberger angesiedelt ist war früher eine Kalkbrennerei mit dem Brenner Arbogast Wehe, dem Gaschtus.

Im Steinbruch findet sich heute noch der Unterstand für das Tontaubenschießen aus früheren Jahren. Im Unterstand stand die Maschine, welche die Tontauben hoch in die Luft katapultierte und auf dem Unterstand stand schießbereit der Schütze.

Von „Muschelkalk“ sollte man sich nicht täuschen lassen – interessante Fossilien sind hier nicht zu finden.

Oben im Talweg gab es einen weiteren Steinbruch, der bis zur Einführung der Müllabfuhr als Schuttplatz genutzt wurde. Danach wurde er mit Erdaushub verfüllt und vor Jahren wurde das natürliche Gelände wieder hergestellt. (Station 8).