Nach dem 2. Weltkrieg wurde Deutschland in 4 Besatzungszonen aufgeteilt. Bayern und somit Heustreu lagen in der amerikanischen Zone. Im Zuge der Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg, die zu Spannungen zwischen den Siegermächten USA und Sowjetunion, zur Teilung Europas durch den „Eisernen Vorhang“ und in den „Kalten Krieg“ führte, errichtete die US-amerikanische Besatzungsmacht im Jahr 1950 auf der Anhöhe zwischen Heustreu und Wollbach eine Funkstation mit einem kleinen Lager. Obwohl es auf Heustreuer Markung lag, wurde das Lager zunächst als „Camp Wollbach“ bezeichnet. Erst 1976 wurde es in „Camp Philipp L. Lee“ umbenannt, um einen im Vietnamkrieg gefallenen Soldaten zu ehren.
Das Lager war anfangs nur ganz provisorisch durch Stacheldrahtrollen gesichert; die Besatzung hauste in Zelten. Mit dem von der DDR forcierten Ausbau der „Staatsgrenze West“, d.h. der innerdeutschen „Demarkationslinie“, wurde aus der Funkstation ab 1957 ein Grenzsicherungslager, das die nahe Grenze zu beobachten (von „sichern“ im engeren Sinne konnte wohl kaum die Rede sein) hatte. An die Stelle der Zelte traten Wellblechbaracken. Umgeben war das Gelände von einem übermannshohen Stacheldrahtzaun, der freilich weniger dem Schutz vor ungebetenen Gästen, als vielmehr als Hindernis für solche GIs dienen sollte, die sich mit dem eintönigen, streng regulierten Dienst in der Vorderrhön nicht abfinden mochten. Bei der jeweiligen Besatzung handelte es sich aber keineswegs um aus disziplinarischen Gründen strafversetzte Soldaten, sondern um reguläre Truppenteile. Allerdings waren die Dienste in Camp Lee wegen ihres streng kontrollierten Ablaufs bei den Gls nicht sonderlich beliebt; wohl auch deswegen wurde ihnen kein längerer Aufenthalt im Camp zugemutet. Regelmäßig wurde die Panzereinheit ausgewechselt. Die Militärpolizei wachte streng darüber, dass die Regeln eingehalten wurden und drastische Disziplinarstrafen bis zur unehrenhaften Entlassung aus der Armee gab es schon mal.
Täglich landete beim Camp ein Hubschrauber der die Post ablieferte. Danach flog er auftragsgemäß die innerdeutsche Grenze ab.
Die GIs besuchten in Heustreu Gottesdienste, Veranstaltungen und alljährlich gab es auch einen Tag der offenen Tür im Camp. Die großen Eisportionen sind vielen noch in Erinnerung. Wenige Monate nach der deutschen Wiedervereinigung wurde Camp Lee im April 1990 von der US-Armee geräumt, da durch den Fall der Grenze auch der Grenzposten überflüssig wurde. In der Folgezeit wurde das ehemalige Camp als Unterkunft für Asylbewerber, u.a. für Kosovo-Albaner genutzt.