Bei großen Bauprojekten, wie der Hochwasserfreilegung, ist auch eine künstlerische oder kulturelle Maßnahme vorgesehen oder gar vorgeschrieben. Deshalb wurde im Jahre 1993 als Dank für die gelungenen Arbeiten am westlichen Ortsausgang eine Statue des Dorfheiligen St. Michael aufgestellt. Es gab eine längere Planungsphase, nach der von Bildhauern mehrere Modelle präsentiert wurden. Die Heustreuer konnten sie in der Festhalle besichtigen und darüber abstimmen. Die meisten Stimmen bekam ein eher klassischer Michael, so wie er Heustreus Kirchen mehrfach dargestellt ist. Es gab aber auch die massive Forderung, doch ein zeitgemäßes „denk-mal“ aufzustellen.
Deshalb wandte sich Bürgermeister Hugo Gütling an den Kunstreferenten des Bistums, Dr. Jürgen Lenssen, der die Aufstellung dieser Skulptur seinerzeit mit den Worten befürwortete: „Die Zuwendung des heiligen Michael zum Dorf fasst die Ortschaft ein in die durch die Freiplastik sowie die Michaelskapelle gegebenen Gegenpole und lässt den Gedanken aufkommen, dass die Ortsgemeinschaft in einem von beiden Michaelsstätten bestimmten Schutzraum wachsen und leben darf.“
Sinngemäß führte er aus, dass das Krokodil als im Wasser lebendes Tier die Verbindung zum Hochwasser herstellt. Das raubtierartig gefährliche Tier symbolisiere das Böse in der Welt, das die Welt mit Macht durchdringt und beherrscht. Deshalb steckt auch ein Teil des Krokodilkörpers in der Erde und das Tier = Böse bäumt sich mächtig auf.
Die Plastik aus Muschelkalk hat der Bildhauer Julian Walter aus Vasbühl bei Schweinfurt geschaffen. Unumstritten war das „Krokodil“ nie – für manche halt zu komplex – also ein richtiges denk-mal-nach.