Johann Ignaz Reder wurde am 10. Juli 1746 in Mellrichstadt geboren und starb am 30. August 1796 hier am Altenberg.
Reder studierte Mathematik und Medizin in Fulda, Köln, Würzburg, Heidelberg, Gießen, Marburg, Halle, Wittenberg, Göttingen, Erfurt, Padua und Venedig. (schlaues Kerlchen) Nach Abschluss des Studiums kehrte Reder zurück nach Mellrichstadt. 1773 wird er in Erfurt zum Doktor ernannt mit einer Arbeit über eine Epidemie 1770–1772 in Mellrichstadt, an deren Bekämpfung er selbst mitwirkte. 1784 wurde er nach zum Landphysikus in Neustadt an der Saale ernannt.
Als 1796 revolutionäre französische Truppen plündernd durch das Saaletal zogen, stellten sich einige Kämpfer unter Führung von Ignaz Reder, der gut französisch sprach, am 29. August 1796 den Franzosen entgegen. Als Ansprache an seine kleine Schar an Mitstreitern werden von ihm folgende Worte überliefert:
„Lasst uns dem Feind zeigen, dass wir keine feigen Dulderschafe sind, sondern wahre Deutsche, welche zum Schutze ihres Vaterlandes gerne und mutvoll sich dem Frevler entgegenstellen und lieber sterben, als mit Beschimpfung ihrer Ehre und mit dem Verluste ihres Eigentums länger leben wollen! Der gute Gott wird unsere Waffen segnen!“
Im Laufe der Scharmützel fiel Ignaz Reder am Fuße des Altenbergs. Es wird berichtet, dass er sich von der Anhöhe hinabwagte, um einem französischen Jäger seine Stiefel zurückzugeben, die ein Mellrichstädter Bauer diesem entwendet hatte. In Folge dieser Gutmütigkeit wurde er nach einem kurzen Wortgefecht von drei Franzosen mit zwei Schüssen ins Herz getötet. Reders Leiche soll mehrere Tage unbekleidet an Ort und Stelle verblieben sein, bis ihn Bauern dort begruben. Seine Witwe ließ seine Gebeine später nach Herschfeld übertragen. Dort erinnert eine Gedenktafel mit einer Beschreibung der Geschehnisse in der alten Kirche von Herschfeld an Reder.
Der Rhönklub errichtete 1897 auf Neustädter Gemarkung das weithin sichtbare, ca. 15 Meter hohe Rederkreuz. Die Realschule Mellrichstadt trägt den Namen Ignaz-Reder-Realschule. Auf Reders Geburtshaus in der Hauptstraße 43 in Mellrichstadt weist eine dort angebrachte Hinweistafel hin.